13.03.2014 - Pressemitteilung

im Rahmen von „Respekt3 – Eine dritte Woche für mehr Vielfalt“: Ausstellung im Ratshof Halle: "Die Polizei im NS-Staat – Ordnung und Vernichtung"

Anlässlich der Internationalen Wochen gegen Rassismus und im Rahmen von „Respekt3 – Eine dritte Woche für mehr Vielfalt“ zeigt der Friedenskreis Halle e.V. mit Unterstützung der Stadt Halle die Ausstellung „Die Polizei im NS-Staat – Ordnung und Vernichtung“. Die aus 17 Tafeln bestehende Ausstellung ist einen Monat, vom 11. März bis 11. April 2014 in der 4. Etage des Ratshofes (Marktplatz 1) zu sehen. Eindrückliche Bilder und Texte beleuchten kritisch die Rolle der Polizei in der Zeit des Nazianalsozialismus. Mit der Ausstellung soll daran erinnert werden, wie leicht legitime Machtausübung in Machtmissbrauch umschlagen kann. Erstellt wurde die Ausstellung von der Deutschen Hochschule der Polizei in Münster. (siehe: https://www.dhpol.de/de/hochschule/Fachgebiete/01_projekt.php)


Das NS-Regime konnte sich von seinen Anfängen bis zu seinem Untergang auf die Polizei stützen. Die Polizei war maßgeblich am Mord an den europäischen Juden beteiligt, aber auch an der Verfolgung von Widerstandsgruppen gegen das nationalsozialistische Besatzungsregime und der Verschleppung von Zivilisten zur Zwangsarbeit für die deutsche Kriegswirtschaft. Die Verbrechen verübten Polizisten, die mehrheitlich in der Weimarer Republik, einem demokratischen Rechtsstaat, sozialisiert und ausgebildet wurden. In der Öffentlichkeit werden die Verbrechen der Polizei im NS-Staat noch immer allein der Gestapo zugeschrieben. Wissenschaftliche Forschungen bestätigten jedoch, dass auch Kriminal- und Ordnungspolizei in die NS-Verbrechen involviert waren.

Mit der Ausstellung wird den Fragen nachgegangen: Wer waren die Männer (und wenigen Frauen) in der deutschen Polizei, die politische und weltanschauliche Gegner des Nationalsozialismus verfolgten und schließlich ermordeten? Welche mentalen Voraussetzungen und strukturellen Bedingungen prägten das Verhalten der Polizeiangehörigen, dass sie das NS-Regime hinnahmen, sich daran beteiligten und schließlich vielfach sogar zu Mördern wurden? Wer verweigerte sich den verbrecherischen Befehlen? Welche Motive waren dafür ausschlaggebend?
Vom 17.-22. März 2014 findet in der Martinstraße 11, 06108 Halle (Saale) die Bildungswoche „Respekt3 – Eine dritte Woche für mehr Vielfalt“ von „Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage“mit zahlreichen Veranstaltungen unter dem Motto „Anerkennen statt Ausgrenzen“ statt. Diese Woche versteht sich als Alternativangebot für mehr Respekt, Toleranz und Internationalität. Die Woche steht unter der Schirmherrschaft des halleschen OBs Bernd Wiegand. Weitere Informationen und das gesamte der Woche unter: http://www.halle-gegen-rechts.de/

Christof Starke
Mitglied im Koordinierungskreis von
Halle gegen Rechts - Bündnis für Zivilcourage
kontakt [at] halle-gegen-rechts.de

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