Pressemitteilung – 10. März 2019

Beckmann bei Matussek: Gemeinsame Feier mit Rechtsextremen

In der Nacht zu Sonntag veröffentlichte Matthias Matussek (ehemals „Der Spiegel“) bei facebook Fotos und Videos seines 65. Geburtstags. Sie zeigen unter anderem Reinhold Beckmann (NDR), wie er mit Gitarre vor Matusseks Gästen auftritt. Direkt vor ihm mit im Bild Mario Müller, Kader der rechtsextremen „Identitären Bewegung“. Gemeinsam mit ihm und weiteren Protagonisten der „Neuen Rechten“ feierten auch Jan Fleischhauer, Monika Maron und andere. Halle gegen Rechts kritisiert die Feier als Vernetzungstreffen mit der extremen Rechten.


Matussek, der in der Vergangenheit bereits als Redner einer extrem rechten Demonstration in der Kritik stand und sich in DIE ZEIT als „Sympathisant“ der durch den Verfassungsschutz beobachteten „Identitären Bewegung“ bezeichnet hatte, war nach eigenen Angaben mit Mario Müller bereits in Syrien auf Reisen und bezeichnet ihn bei facebook als seinen „identitären Freund“. Müller wurde bekannt als Kader der gewalttätigen identitären Gruppierung „Kontrakultur Halle“, die Journalisten, Studierende und Polizeibeamte tätlich angriff und in Halle (Saale) ein Haus betreibt. Zuletzt kam es dort vor wenigen Tagen zu einem Angriff auf mehrere Personen, die dabei teils verletzt wurden.

Neben Müller haben laut Matussek auch Michael Klonovsky (Referent von Alexander Gauland) und Susanne Dagen teilgenommen, die mit der rechtsextremen Ellen Kositza (Institut für Staatspolitik) bei YouTube Bücher bespricht sowie Dieter Stein, Chefredakteur der neurechten „Jungen Freiheit“, Erika Steinbach und Andreas Lombard (rechtsaussen-Magazin „Cato“). Gemeinsam mit den Protagonisten der extremen Rechten feierten laut Matussek auch Journalisten des SPIEGEL wie Jan Fleischhauer, Alexander Smoltczky und Martin Müller, aber auch Ulrich Greiner (ZEIT) und die Schriftstellerin Monika Maron.

Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage kritisierte die gemeinsame Feier von Rechtsextremen und Journalisten. „Dass es angesehenen Journalisten wie Reinhold Beckmann offenbar unproblematisch erscheint, gemeinsam mit exponierten Vertretern der extremen Rechten zu feiern, zeigt eine fehlende Abgrenzung zum Rechtsextremismus“, so Valentin Hacken, Sprecher von Halle gegen Rechts. Mit Blick auf die Teilnehmerliste könne man hier von einem Vernetzungstreffen mit der extremen Rechten sprechen. „Die Beteiligten, aber auch ihre Medien müssen diesen Vorgang dringend aufklären“, betonte Hacken. „Diese Verbindungen von bürgerlichen Medien bis zum gewaltbereiten Rechtsextremismus ist erschreckend“, so der Sprecher.

»Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage« ist ein überparteiliches Bündnis aus über 100 Einzelpersonen und mehr als 30 Organisationen aus Halle, das sich entschieden gegen die extreme Rechte, Rassismus, Antisemitismus und andere Formen der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit sowie gegen jede Diskriminierung und für Zivilcourage einsetzt. Im Jahr 2017 wurde es als »Botschafter für Demokratie und Toleranz« durch das von den Bundesministerien des Inneren und der Justiz getragene BfDT ausgezeichnet.

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