Es hat sich eine sogenannte Bürgerwehr gegründet, die laut Selbstauskunft für “Ruhe und Ordnung” sorgen will. Ein bereits angekündigter „Rundgang“ im September konnte durch eine Kundgebung, zu der das Bündnis „Halle gegen Rechts“ aufgerufen hatte, verhindert werden. Das Klima der Angst ist jedoch geblieben.
Der rassistischen Hetze folgten Gewalt, Sachbeschädigung und Brandstiftung: Am 11. September wurden eine rumänische Frau und ihr zweijähriger Sohn von Kindern attackiert. Die 10- bis 13- Jährigen bespuckten und beschimpften die Mutter und schlugen dem Zweijährigen mit einem Lineal ins Gesicht. Am 29. Oktober wurde ein zehnjähriges Schwarzes Mädchen auf einem Spielplatz rassistisch beleidigt und von mehreren Kindern derart geschlagen, dass sie im Krankenhaus behandelt werden musste. Am Abend des 4. November geriet auf einem Parkplatz ein Kleintransporter in Brand, der einem Roma gehört und dort bereits längere Zeit stand. An dem Fahrzeug befanden sich auch ca. zwei Monate alte rassistische Schmierereien. Die Polizei geht von Brandstiftung aus.
Viele Roma haben mittlerweile Angst um ihre Fahrzeuge. Bereits am 1. November, musste ein Mann feststellen, dass sämtliche Scheiben seines Kleintransporters eingeschlagen wurden. "Wir vermuten, dass die Fahrzeuge gezielt angegriffenen wurden, um den Roma zu schaden und sie aus dem Stadtgebiet zu vertreiben", so eine Sprecherin der Mobilen Opferberatung. Der Betroffene des entglasten Transporters – ein junger Familienvater – benötigt diesen dringend für seine berufliche Existenz. Für die Kosten der Sicherstellung durch die Polizei und die Reparatur des Fahrzeugs von insgesamt ca. 1.300 Euro müsste er alleine aufkommen, was er sich nicht leisten kann.
Um das Fahrzeug schnellstmöglich wieder einsatzfähig zu machen, bitten wir um Spenden.
"Die Betroffenen nicht alleine zu lassen und mit praktischer Solidarität zu unterstützen, heißt auch den Tätern und ihren rassistischen Motiven Grenzen zu setzen", erklärt ein Sprecher des Bündnisses Halle gegen Rechts. Sollten mehr als die zur Behebung des Schadens benötigten Spenden eingehen, werden diese zur Unterstützung weiterer Betroffener rassistischer und antiziganistischer Gewalt in Halle (Saale) und Sachsen-Anhalt genutzt.
Halle (Saale),17.11.2014
Spendenkonto Opferfonds:
Miteinander e.V.
Bank für Sozialwirtschaft Magdeburg
IBAN: DE84 8102 0500 0008 4734 01
SWIFT / BIC: BFSWDE33MAG
Verwendungszweck: Silberhöhe
Über den Eingang Ihrer Spenden erhalten Sie auf Wunsch gerne eine Spendenbescheinigung.
Bei Rückfragen können Sie sich gerne an die Mobile Opferberatung unter der Tel. 0345/2267100 wenden.