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Aufruf: ZIVILGESELLSCHAFT FÜR ROM*NJA!

 

Sprachbegleitung (Rumänisch/Spanisch/Italienisch) // Sprachtandem // Solidarität // Aktionen

 

Seit dem 1. Januar 2014 haben auch rumänische und bulgarische Staatsangehörige die uneingeschränkte Arbeitnehmer*innenfreizügigkeit in der EU erlangt. Diese Freiheit, welche für alle EU-Bürger*innen selbstverständlich ist, nutzen seitdem auch Menschen mit rumänischem Pass, um nach Deutschland und Halle zu ziehen. Die meisten von ihnen verstehen sich selbst als Rom*nja oder werden in der Öffentlichkeit als solche wahrgenommen. In ihren Herkunftsländern waren sie häufig Opfer extremer Benachteiligung, Diskriminierung und Rassismus. Dies setzte sich auch in Halle fort. Zunächst zogen die meisten Rom*nja nach Halle-Silberhöhe, da sie dort günstigen Wohnraum fanden. Ein Teil der lokalen Bevölkerung reagierte schnell mit antiromaistischer und nationalistischer Hetze im Netz und auf der Straße. Es gründete sich eine "Bürgerwehr" aus rechtsextremen und gewaltbereiten Hooligans, die nicht davor zurückschreckten, Familien mit vermeintlich rumänischem Aussehen massiv zu bedrohen, zu bespucken, sowie deren Kinderwägen und Autos anzuzünden. Das fremdenfeindliche Klima verdichtete sich zunehmend, woraufhin ein Jahr später viele Familien aus der Silberhöhe an das Quartier am Südpark in Halle-Neustadt zogen. Obwohl eine Gewalteskalation wie in der Silberhöhe dort bisher ausblieb, entwickelte sich ähnliche Ablehnung mit öffentlichen Hetzen in sozialen Netzwerken und rechten Demonstrationen. Das Gefühl der Zweitrangigkeit und die Diskriminierung durch Angestellte bei Ämtern, Behörden, Ärzt*innen oder anderen öffentlichen Einrichtungen gehören zum Alltag für Rom*nja. Und da viele Betroffene Analphabet*innen sind und kein Deutsch beherrschen, haben sie kaum eine Chance gehört zu werden, sich gegen Diskriminierung zu wehren, oder auf ihre Lebenssituation aufmerksam zu machen. Seit nunmehr fast drei Jahren lebt diese Minderheit in Halle nahezu isoliert vom gesellschaftlichen Geschehen, da es keine passenden Integrationsangebote für sie gibt und sich nur wenige Akteur*innen solidarisch mit ihnen zeigen. Deshalb rufen wir zu mehr ehrenamtlichem Engagement für und Solidarität mit Romn*ja und ihren Unterstützer*innen auf:

  • Begleite Romn*ja bei Behördengängen oder Arztbesuchen, wenn du Rumänisch, Spanisch oder Italienisch sprichst
  • Nimm am Sprachtandem teil und lerne Rumänisch, Romanes oder Spanisch
  • Sei solidarisch in sozialen Netzwerken und auf der Straße
  • Unterstütze Informationsveranstaltungen, Stadtteilfeste und Aktionen bei Organisation und Durchführung

Wenn du Interesse hast, dich für und mit Rom*nja zu engagieren, dann schreibe eine Email an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

 

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